Wie schon berichtet, war der 8. September für MetaGer ein schwarzer Tag. An diesem Tag mussten wir erkennen, dass uns das Finanzierungskonzept und damit die Grundlage für MetaGer komplett weggebrochen war. Yahoo hatte die Zelte in Deutschland abgebaut und uns nach 20 Jahren Kooperation von heute auf morgen keine Ergebnisse mehr geliefert. Damit entfielen nicht nur die hochwertigen Ergebnisse, sondern auch die Werbeeinnahmen, die durch die Anzeigen hereingekommen waren und mit denen wir uns finanziert hatten.
Große Solidarität
Was dann geschah, war großartig. Nachdem einige Medien darüber berichtet hatten, dass Deutschlands älteste Suchmaschine ihren werbefinanzierten Dienst einstellen muss und nur noch die tokenfinanzierte Suche betreiben kann, stand das Telefon nicht mehr still. In den sozialen Netzwerken wurden Anfragen an uns gestellt. Ob es Möglichkeiten gäbe, uns zu unterstützen. Ob es die Perspektive gäbe, MetaGer vielleicht sogar zu retten und in der werbefinanzierten Version wiederzubeleben. Wir waren zunächst sehr verhalten, bestätigten aber, dass zumindest die Aussicht bestünde, MetaGer als Nischenangebot ehrenamtlich weiterzubetreiben – sofern sich genug neue Mitglieder fänden. Die Idee war, die tokenfinanzierte Suche irgendwie am Laufen und den Verein SUMA-EV rudimentär am Leben zu erhalten
Daraufhin kamen in kürzester Zeit hunderte von Mitgliederanträgen zusammen. Damit hatten wir nicht gerechnet. Wir waren tagelang beschäftigt, unsere neuen Mitglieder zu verwalten und Schlüssel für die MetaGer-Suche herauszugeben. Es war eine beeindruckende Welle an Solidarität, die sogar dazu führte, dass andere Suchmaschinenbetreiber sich an uns wandten und fragten, ob sie helfen könnten. Offenbar ist unser Dienst doch mehr Personen wichtig, als wir geglaubt haben. Wir konnten die Mitgliederzahl innerhalb von wenigen Wochen mehr als verdoppeln. Zusätzlich wurden viele Einkäufe von Token getätigt. Das ist großartig und hilft uns enorm.
Sind wir noch zu retten?
Nachdem die Entwicklung so positiv war, überlegten wir zunächst, zumindest eine Person weiter zu beschäftigen. Ziel war, über den reinen Weiterbetrieb der tokenfinanzierten Suche hinaus MetaGer auf einem annehmbaren technischen Stand zu halten und vielleicht sogar die ein oder andere Verbesserung einzubauen.
Nun aber ist es vielleicht sogar möglich, dass wir 4 Mitarbeiter weiterhin beschäftigen könnten – sofern der gute Lauf anhält und die Mitgliederentwicklung so positiv bleibt. Damit wäre über den bloßen Betrieb hinaus auch eine innovative Weiterentwicklung MetGers denkbar. Zwar wird es auf absehbare Zeit die werbefinanzierte Suche immer noch nicht wieder geben können. MetaGer bleibt also auch weiterhin nur auf kleiner Flamme für einen relativ kleinen (wenn auch stetig wachsenden!) Nutzerkreis verfügbar. Aber auch hierzu gibt es zwei perspektivische Gedanken.
- Inzwischen ist wieder vieles denkbar. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die werbefinanzierte Suche nicht irgendwann doch wieder einrichten lässt.
- Möglicherweise aber ist der kostenpflichtige Weg ohnehin der, den alle alternativen Suchmaschinen am Ende gehen müssen, und den wir mit unserem tokenfinanzierten System – gezwungenermaßen – frühzeitig und innovativ gegangen sind. Eine Finanzierung durch Werbung wird in diesem Bereich allgemein immer schwieriger. Vielleicht ist es also der Weg aus der Werbefinanzierung zukunftsweisend.
Wie auch immer: es zeichnet sich eine Perspektive ab und wir hoffen auf weitere Unterstützung, mit der sich diese positive Entwicklung in Richtung stabilisieren lässt.
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