„Öffentlicher DNS-Server von Google“, wie immer alles kostenlos – so die Meldungen vom 4.12.09 (siehe z.B.: http://www.heise.de/newsticker/meldung/Oeffentlicher-DNS-Server-von-Google-876709.html) Der Internet-Nutzer kann sich freuen. Oder etwa nicht?
Wahrscheinlich ist den meisten, die diesen Dienst benutzen, nicht klar, welches gewaltige Machtinstrument dem Google-Konzern damit in die Hand gegeben wird: Damit erhält Google endlich alle Klicks des ahnungslosen Internet-Surfers zur Kenntnis. Bisher kannte die Firma „nur“ das, was über ihre Suchmaschine lief; nun werden auch die Adressen erfasst, die der Nutzer direkt in den Browser eingibt – nichts bleibt mehr verborgen, das gesamte Nutzungsverhalten ist bei einer Firma kumuliert. In einem Blog wurde treffend dazu getextet (http://www.blogh.de/938/google-gehoert-jetzt-das-internet.html):
„Google gehört jetzt das Internet“.
Dieser neue Dienst von Google wurde auch als Anti-Zensur-Instrument hochgelobt; ebenfalls eine Fehleinschätzung:
- Suchen Sie nur einmal den „Platz des himmlischen Friedens“ tiananmen sowohl bei www.google.de:
http://www.google.de/#hl=de&source=hp&q=tiananmen&btnG=Google-Suche&meta=&aq=f&oq=&fp=6ac77f0012ddfad1 und dann dasselbe bei www.google.cn: http://www.google.cn/search?hl=zh-CN&source=hp&q=tiananmen&btnG=Google+%E6%90%9C%E7%B4%A2&aq=f&oq= der Google-Version für China. Auch ohne chinesisch zu können, sieht man, was Zensur kann. - Gegen die in Deutschland diskutierte DNS-Stoppschild-Zensur wäre dank transparenter Filterung auch ein Google-DNS wirkungslos.
Wolfgang Sander-Beuermann