Komisch. kaum jmd. hört zu, wenn ich ihm oder ihr sage, dass die aktuell vor dem Bundesverfassungsgericht verhandelte Vorratsdatenspeicherung harmlos ist, gegenüber dem, was bei den täglich benutzten Suchmaschinen und ihrem Umfeld so alles gespeichert wird. Google-Chef Eric Schmidt wies vor ein paar Tagen in einem Interview sogar selber noch zusätzlich darauf hin, dass all diese Info in den USA nach dem Patriot Act auch dem Geheimdienst zu Verfügung steht: http://www.20min.ch/digital/dossier/google/story/28073441. Datenschutzgesetzte wie in Deutschland sind in den USA sowieso unbekannt, und werden als überflüssig angesehen.
Man sollte nun denken, dass all die besorgten Datenschutzaktivisten, die beim Bundesverfassungsgericht so vehement gegen die Vorratsdatenspeicherung klagen oder protestieren, sich darüber bewusst sind, was bei den globalen Quasimonopolen in den USA gespeichert wird, und dass kein deutscher Datenschutz die Weitergabe dieser Daten verhindert. Man sollte also erwarten, dass diese Dienste auch weniger und weniger genutzt werden. Jedoch: das Gegenteil ist der Fall. Man möge mich bitte nicht falsch verstehen: ich bin nicht für die Vorratsdatenspeicherung, nein, ich bin sogar einer der 34.000 Kläger dagegen – aber ich bin für BEWUSSTES Handeln und Surfen im Internet!!
Was für Gründe kann es haben, dass die Realität anders ist, dass trotz Widerspruchs gegen die Vorratsdatenspeicherung kein Widerstand gegen die umfassendere Speicherung bei weniger geschützen Firmen erfolgt? Ist es Unwissen? Das erscheint mir schwer glaubhaft. Ist es Trägheit und Fantasielosigkeit? Nicht Wissenwollen? Weil es anders bequemer ist, weil man das „schon immer so macht“? Ich weiss es nicht, was es ist.
Wenn Sie als Leser dieses Blogs eine Ahnung dazu haben: lassen Sie es mich bitte ebenfalls ahnen. Und: gottseidank gibt es DOCH Surfer, die nicht nur zuhören, sondern die auch handeln!
Wolfgang Sander-Beuermann